Mittwoch, 25. Februar 2015

here we go again

es deutete sich schon an. milo hatte morgens beim abliefern im kindergarten immer mehr an mir gehangen, bevor er sich schließlich überreden ließ mich loszulassen und am fenster zu winken. heute dann wieder geschrei und geheule. wie ich diese situation hasse. theoretisch schreiendes kind einfach abgeben und weg. praktisch... geht das nicht so leicht. denn vermittle ich milo damit nicht auch, dass es mir egal ist, wenn er traurig/ängstlich ist? meh. ich wusste ja, dass diese phase wieder kommt, aber besser damit umgehen kann ich immernoch nicht. auch, wenn wir das schon ein paar mal durch haben. in schweden wusste ich ja immerhin, dass er bald aufhört und dann seine freunde da hat und mit allen erziehern vertraut ist. hier ist er ja immernoch neu, spielt mit keinem und die erzieher sind wesentlich weniger herzlich. ganz schöne umstellung. besonders für unser sensibelchen. alles ist irgendwie viel rauer im umgang, es wird viel weniger auf die kinder eingegangen. hmpf. schwierig mit anzusehen, wenn man weiß, wie es auch laufen kann.
wenn jemand den ultimativen tipp für schreiende und heulende kinder bei abgabe hat: her damit.

7 Kommentare:

Anna hat gesagt…

Ich weiß nicht, wie hilfreich das ist, aber ich kann mich noch erinnern, dass ich eine Zeit lang im Kindergarten auch immer lange geweint habe, wenn meine Mutti losgegangen ist. Mich hat aber auch keine Erzieherin beiseite genommen, sondern ich hab mich irgendwann beruhigt und mich mit irgendwas beschäftigt oder ein anderes Kind hat mit mir gespielt. Und ich hab es auch überlebt und keinen Schaden davongetragen. Auch wenn es sicher schwer ist, sein eigenes Kind da so weinen zu sehen.

Die Lebensgefährtin meines Vaters hatte mit meiner Halbschwester genau das gleiche Problem. Sie hatte damals mit einer Kinderpsychologin vr Ort gesprochen und der hat empfohlen, sich herzlich von dem Kind zu verabschieden, quasi ein Abschieds-Ritual einzuführen, und dann zu gehen, egal ob das Kind weint. Kleingt hart, hilft aber. Denn so wird dem Kind gezeigt, dass es vor der Situation des Abschiedes keine Angst haben muss. Wenn man zu lange bei dem Kind verweilt bzw. auf das Weinen eingeht, kann sich die Angst noch verstärken.

Hast du schon in Mutti-Blogs / Foren etc. geguckt, was die empfehlen?

Karen hat gesagt…

Leider habe ich auch keinen ultimativen Tipp - ich wollte nur sagen, dass ich soooo gut weiss, was du mit "weniger herzlich" und "rauem Umgang" meinst... *seufz*

Aber dafür, dass für Milo quasi ALLES fremd ist, schlägt er sich doch wacker!

Lisa hat gesagt…

Jup, die Tipps hätte ich auch gern. Genau seit dem Tag, als ich zu Marco sagte "Gut, dass wir die Tagesmutter gewechselt haben - seither geht er morgens viel lieber" ist es jeden Morgen ein Drama. Ab September kommt er in den Kindergarten. Eingewöhnung gibt es hier nicht. Ich bin gespannt (mit Bauchschmerzen)...

Pinni hat gesagt…

Wie gut ich das kenne! Hier hat auch ein Ritual geholfen. Das hat sich das Räupchen damals selbst ausgedacht. Nach Ankunft im Kindergarten ist sie immer schnurstracks zu ihrem Bett gelaufen, hat sich hingelegt und die Decke über den Kopf gezogen. So konnte sie ganz langsam ankommen. Nach ein paar Minuten (so wurde uns das berichtet) haben plötzlich die Augen rausgeschaut, dann der Kopf, die Arme und irgendwann ist sie aufgestanden und spielen gegangen. Das ging bestimmt ein Jahr lang so. Inzwischen lässt sie nur noch ihre Sachen fallen und rennt sofort zu ihren Freundinnen. Da ist nicht mal Zeit zum Tschüss sagen. Alles Gute!

Meeresrauschen hat gesagt…

Hallo Eni, ich hab auch keinen Tip. Mein Sohn weint zwar beim Abgeben nicht, aber er sagt jeden Morgen, er will nicht in den Kindergarten gehen. Das macht mich auch traurig und ich weiß nicht, was ich da machen soll.
Liebe Grüße,
Kathrin

Anne hat gesagt…

Ach, das ist schrecklich, mit so einem Eindruck auf Arbeit zu fahren, wie ich das kenne! Wir sind, entgegen der landläufigen Empfehlungen von rauen Erzieherinnen und trotz kritischer Blicke, doch immer noch etwas länger da geblieben. Das schnelle Verabschieden ergibt nämlich nur Sinn bei Kindern, die schon eine gute Bindung in der Kita haben, für die halt nur der Abschied unangenehm ist. Was auch geholfen hat: wir haben beobachtet, mit welchen Kindern unser Sohn am ehesten vorsichtig Kontak aufnahm und die dann zu uns nach Hause eingeladen. Damit haben wir ihm Freundschaften gebahnt, die ihm dann das Ankommen morgens wesentlich erleichtert haben. Viel Glück!!

Karin hat gesagt…

Die Situation geht einem wirklich immer ans Herz. Wir haben versucht, den (auch bei uns eher unherzlichen, nicht mitfühlenden) Erzieherinnen Dampf zu machen. Dass sie das Kind wahrnehmen, begrüßen, begleiten, und nicht mit seinem Kummer allein lassen. Was machen mit ihm, was ihm gefällt, oder zusehen, dass es bei einer Kindergruppe bei irgendetwas mitmacht. Ging aber auch nur, wenn man nicht locker ließ und es immer wieder einforderte. Deutschland im 21. Jahrhundert, Kinderbetreuung.... Alles Gute!