Dienstag, 7. Mai 2013

kindernotaufnahme, klappe die dritte. und vierte.

es fing mit ner ordentlichen hustenattacke in der nacht auf montag an. sonst alles gut. als ich milo dann aus dem kindergarten holte war seine atemfreqenz schon wieder extrem hoch. fiel mir direkt auf, als ich ihn in den wagen setzte. die kindergartentanten erwähnten nichts. auf dem nachhauseweg ist milo extrem gnällig und anhänglich und irgendwie fertig mit der welt. zu hause angekommen wirds eher schlimmer und seine atmung ist auch extrem. also einmal die "krankenauskunft" angerufen, die lage erklärt und dass wir das schon 2 mal hatten. beim ersten mal musste milo über nacht im krankenhaus bleiben, beim 2. mal riefen wir mitten in der nach in panik den notarzt, der dann meinte es wäre nichts. gut, da hat sichs dann auch schnell wieder eingependelt, aber das weiß man ja vorher nicht. die auskunft gibt uns nen termin in 30 minuten in der nächsten "närakuten" (zwischending zwischen hausarzt und notaufnahme). dort darf milo 2 mal inhalieren, bringen tut es nichts. hats ja auch beim letzten mal schon nicht. also bekommen wir ne überweisung zur kindernotaufnahme. dort das gleiche spiel. nach der zweiten inhalation ist seine atemfrequenz immerhin von 60 auf 40 gesunken. da schläft er aber auch. uns wird wieder das wort "fökylningsastma" um die ohren geworfen (obwohl es das nicht wirklich sein kann, wenn er auf die inhalation kaum anspricht, die innerhalb von minuten wirken soll) und wir bekommen ein rezept für nen inhalator und ein asthma-mittel. auf der einen seite bin ich erstmal beruhigt auf der anderen seite könnte ich heulen. asthma? mein kind? warum? und inhalieren zu hause? die inhalationen im krankenhaus sind so ziemlich das schlimmste, was milo sich vorstellen kann. hauptsächlich ist es wohl das festhalten, damit diese beschissene maske über nase und mund sitzt. unglaublich wie stark milo ist und sich wegwinden und brüllen kann, als ginge es um sein leben. ich kann nur sagen: es ist grausamst seinem eignenen kind sowas antun zu müssen. denn ICH bin es ja, die ihn festhält, während er "um sein leben kämpft".
nungut, wir bringen also milo ins auto und schon auf dem nachhausweg geht seine atmung wieder hoch. und auch die ganze nacht nicht wieder runter. permanent zwischen 55 und 65. und da schlief er. um 3 nachts rufe ich dann nochmal bei der auskunft an, die uns rät wieder zur notaufnahme zu fahren. wir entscheiden milo erstmal noch schlafen zu lassen (denn inhalieren hat ja auch nichts gebracht und milo war ja einfach nur fertig nach dem langen und anstrengenden tag. halb 12 waren wir zu hause). frühstück verweigert er dann bis auf nen schluck milch und ein paar löffel müsli. tasche erneut gepackt und wieder auf ins krankenhaus. dort hören dann 20 verschiedene ärzte an seiner lunge, qüälen ihn mit unzähligen inhalationen und puls- und sauerstoffmessungen und einer der ärzte vermutet dann lungenentzündung. zusätzlich. also einmal lunge röntgen und entzündungsmarker messen. alles unauffällig. stattdessen darf milo noch mehr inhalieren und bekommt kortison. und wir ein weiteres rezept, sowie ein a4-blatt mit anweisungen, wie oft er was zu inhalieren hat. genau definieren, was er hat kann keiner, aber irgendwie scheint es ja schon was asthma-artiges zu sein. (und WARUM hilft dann die inhalation nicht?). nunja, irgendwann schläft milo dann ein und seine atmung geht wieder auf 40. wir werden entlassen. und auf dem heimweg fang ich erstmal an zu heulen. asthma. warum? warum MEIN kind? keiner von uns hat allergien, ich hab nie geraucht, 6 monate voll und noch 4 weitere monate teilgestillt. was hätte ich sonst anders machen können??? in ein paar wochen werden wir einen termin bei nem kinderarzt haben, um die ganze sache mal ordentlich zu testen und evtl die medikation einzustellen /umzustellen. die rede war auch von vorbeugend inhalieren im winterhalbjahr. yay. es GEHT nicht. milo lässt sich nichts inhalieren. und ich WILL ihn nicht jeden tag quälen. es reicht schon jetzt in den nächsten tagen mit 2 mal kortison und 4-6 mal asthmagedöns. ich WILL mich nicht damit beschäftigen. ich will ein gesundes kind!

6 Kommentare:

Mu hat gesagt…

ach binchen, mein binchen!
beruhige dich so gut es geht, denn die nervosität überträgt sich auch auf euren kleinen. ich kenne das von euch auch nicht und du hättest sicher auch nichts anders machen können, du tust doch alles für ihn, also keine vorwürfe mehr an dich, die ziehen dich nur unnötig runter. und dann hoffe ich, klärt sich da einiges noch, verwächst sich. helfen kann ich leider nicht :-(
alles gute für euch!

Anonym hat gesagt…

Eni, deine Mu hat recht. Versuch zu entspannen, denn deine aufgeregtheit überträgt sich aufs kind. Ich weiß, das ist nicht leicht – aber du wirst das schaffen. Und ich hab schon mehrmals in meinem umfeld erlebt, daß sich solche asthmatischen probleme im lauf der zeit verloren haben.
Also, die hoffnung nicht verlieren!!
Ich wünsche, milo wird es bald wieder ganz gut gehen – und dir auch. Du mußt keine schuld bei dir suchen. Das ist ja das schwierige an krankheiten – man kann sich noch so wohl verhalten, man kriegt sie einfach…. Aber man kann sie in den meisten fällen auch behandeln. Alles gute euch allen!

grüße von leni

Lisette hat gesagt…

Oh man, das tut mir sehr leid - ich versuche mir gerade vorzustellen, wie ich mich bei Notaufnahmemarathons fühlen würde und wenn was mit der Atmung von Samuel nicht stimmte. Puh...
Ich schicke viele gute Gedanken, damit Ihr bald einen Weg findet, damit umzugehen!
Eine kleine Sache will ich noch anmerken - ich hoffe, das ist ok. Ich finde es zwar verständlich, aber irgendwie einen unproduktiven Ansatz, wenn du fragst "warum MEIN Kind?". Sicher, Du hast alles getan, damit Milo gesund ist. Aber leider funktioniert Leben und Krankheit so nicht (immer). (Warum sollte es denn ein anderes Kind sein? Eins dessen Mama geraucht und nicht gestillt hat - wäre das irgendwie besser weil gerechter?) Deine Gedanken in die Richtung sind bestimmt normal und sie nicht zu haben, braucht Zeit. Aber ich glaube nicht, dass sie Euch weiterhelfen - deswegen schreibe ich das hier. Um zu sagen: Versuche vielleicht irgendwie, die Sache anzunehmen. Dann merkt vielleicht auch Milo, dass Winden und Wehren nichts hilft. Das ist allerdings alles bestimmt leichter gesagt als getan, vor allem, wenn man noch nicht mal eine richtige Diagnose hat...

Ich hoffe, Du nimmst mir den Kommentar nicht übel.

Karen hat gesagt…

Ich finde ja, ihr solltet vor allem erstmal dran bleiben und auf eine gesicherte Diagnose drängen.

(Wenn das schwedische Gesundheitssystem nur halb so schlecht ist wie das finnische, dann ist das leichter gesagt als getan, aber... ich finde das wichtig. Auch und vor allem für das "Hinter-der-Behandlungsmethode-Stehen".)

Alles Gute!!!

eni hat gesagt…

@mu:
ich bin doch gar nicht nervös. das bin ich nur, wenn er nachts so schnell atmet, aber da schläft er ja und bekommts nicht mit. ja, die ärzte haben auch gemeint, dass kinder besonders anfällig sind und sich das asthma bei vielen erledigt hat, bis sie in die schule kommen.

@leni:
ich hoffe auch strak, dass, wenn es denn asthma ist sich das irgendwann wieder erledigt...

@lisette:
ich versteh deine kritik und natürlich will ich auch nicht, dass irgendein anderes kind asthma (oder was auch immer hat), aber in dem moment im auto dacht ich halt echt "ich hab doch alles getan, was ich konnte, wenn schon jemand asthma bekommen muss dann doch bitte jemand, der sich nicht um vorbeugung geschert hat". sicher, da kann das kind auch nichts für und blabla, aber du verstehst was ich meine? krankheiten doch bitte die anderen, nicht man selbst.

@karen:
der letzte arzt, den wir während unserer 2 aufenthalte hatten schreibt uns ne überweisung zu nem kinderarzt und laut ihm soll dann dort der sache mal genauer auf den grund gegangen werden. muss man halt sehen, was da genau passiert. das schwedische gesundheitssystem ist nicht das beste (auch wenn die schweden das denken), aber bis jetzt hab ich das gefühl, dass WENN man erstmal beim arzt ist, dann nimmt der sich auch zeit und nimmt einen ernst. 2 der 3 ärzte, die wir im krankenhaus hatten haben nicht nur milo untersucht und gut, sondern uns auch viel erzählt und gefragt und sich eben auch um uns eltern gekümmert. das fand ich schon toll. ich bin zwar selbst quasi nie beim arzt, aber bisher hab ich da doch wesentlich bessere erfahrungen gemacht als in deutschland. ich bin also guter dinge, dass das ordentlich gemacht wird.

Lisette hat gesagt…

Oh, ich versteh den Gedanken total! Ich dachte nur, er ist vielleicht nicht so mega hilfreich. Ich wollte auch gar nicht den Moralischen raushängern lassen oder so ;)