Mittwoch, 16. September 2009

fahrstühle und ich

... haben schon eine besondere beziehung.
früher fand ich fahrstühle grundsätzlich gruselig und furchteinflößend. das lag vielleicht daran, dass ich nie in einem haus mit einem solchen gewohnt habe. fahrstühle gab es nur im neubaugebiet. in jena lobeda, wo schulfreunde wohnten und in halle neustadt, wo meine großeltern wohnten. ich hab es immer gehasst alleine fahren zu müssen. was macht mann denn, wenn man stecken bleibt??? und abstürzen kann so ein fahrstuhl doch auch! treppen laufen empfand ich auch nicht wirklich als alternative. konditionsmäßig war es sicher kein problem, aber plattenbau-treppenhäuser fand ich mindestens so gruselig wie die fahrstühle. da war es schummrig und ohne tageslicht. wenn man verfolgt wird, kann man kaum wohin wegrennen und ganz schlimm: die treppen gingen ja "im viereck" und in der mitte konnte man von ganz oben nach ganz unten schauen. also auch von ganz oben nach ganz unten fallen. ich habe nicht grundsätzlich höhenangst, aber schon recht ausgeprägt bei sachen, bei denen es gerade runter geht, wie türme. also sachen, bei denen man fällt, wenn man fällt. berge sind kein problem. was machte ich also in meiner not? ich rannte so schnell wie möglich durchs treppenhaus. immer am äußeren rand lang.
durch immer häufigere nutzung haben wir beide uns nun aber einigermaßen aneinander gewöhnt. gruselig war aber nochmal der komplett verglaste außenfahrstuhl am abbe-platz in jena...
auf arbeit fahr ich mittlerweile täglich fahrstuhl, aber sobald es komisch klingt, jemand anfängt zu springen oder seltsame lichtchen leuchten, fang ich an nervös zu werden.
wir werden wohl nie beste freunde werden...

4 Kommentare:

Jana hat gesagt…

Wer springt denn im Fahrstuhl rum?! ;)

Ohja, diesen Gewissenskonflikt kenne ich, von damals aus dem "Hochhaus": entweder Panik schieben im dunklen Fahrstuhl oder Extreme-Treppensteiging mit der Gefahr, merkwürdige Hausbewohner zu treffen.
Die Höhe störte mich dabei weniger ... und umso transparenter der Fahrstuhl ist, desto wohler fühle ich mich!

Ich glaube damals hatte ich DIE Kondition meines Lebens! :)

eni hat gesagt…

wer im fahrstuhl rumspringt? leute, die einen ärgern wollen!

Jana hat gesagt…

Boah, wie ich sowas liebe ...
genauso wie Leute, die meinen, "da passen noch locker 5 Dicke mehr in den Lift rein", obwohl nicht nur der Anteil an Restluftsauerstoff in Windeseile zu sinken droht, sondern auch das zulässige Maximalgewicht für die Drahtseile binnen Sekunden ums Zehnfache überschritten ist.

Dann doch lieber Treppe!

Karen hat gesagt…

Das allergruseligste an unserem Fahrstuhl in Lobeda war ja, dass er nur alle drei Etagen hielt. Ich bin bestimmt mindestens ein Jahr lang IMMER in den elften (!) Stock gelaufen.

(Dem Ähämann ist übrigens mal der Schlüssel von da oben durchs ganze Treppenhaus in den Keller geflogen, der war danach hübsch verbogen...)

Halbwegs gebannt habe ich meine Fahrstuhlphobie, seit ich Mutter und mit Kinderwagen unterwegs bin. Bleibt mir ja nichts übrig. Dreieinhalb Jahre Mutter - und ich kenne alle Fahrstühle der Stadt! ;-)